Foto © Katrin Schander
Scheinbar längst verschollene Texte und Sujets werden dem Vergessen entrissen. Der Soundtrack zu Hans Falladas Roman kommt direkt vom Grammophon.
Centralstation und Literaturhaus fliegen aus zum „Auswärtsspiel“! – das sind vier Literaturveranstaltungen im Juni an ungewöhnlichen Orten in Darmstadt.
Jo van Nelsen steht mit seinem neuen Format, der Grammophon-Lesung, auf der Bühne des HoffArt Theaters.
Längst verschollen geglaubte Texte und Sujets werden hier dem Vergessen entrissen – beispielsweise der Roman „Kleiner Mann – was nun?“ des Milieu-Schriftstellers Hans Fallada von 1932; der Soundtrack dazu kommt direkt vom Grammophon. Ob markige Märsche des Ersten Weltkrieges, säuselnde Salonmusik oder schmalzige Melodramen – dem Knistern der Schellackplatten und dem ungewohnten Klang eines Grammophons kann sich kein Zuhörer entziehen.
Die Verschränkung von Text und Musik, nebeneinander und übereinander, meist ergänzt durch zeitgenössische Bilder und Illustrationen, präsentiert sich als multimediales Ereignis fern jedes trockenen Geschichtsunterrichts oder einseitiger Nostalgieverklärung.